Urmels Lichterbaum im Eismeer by Kruse Max

Urmels Lichterbaum im Eismeer by Kruse Max

Autor:Kruse, Max [Kruse, Max]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Wutz gibt Lese-Unterricht

Das war wieder eine Szene, die Tim Tintenklecks begeistert filmte: Wie das Urmel das Körbchen hinabließ und Ping Pinguin hineinhüpfte. Und wie er, noch bevor er sich hinaufziehen ließ, rief: »Halt! Was ist mit Seele-Fant? Seele-Fant muss auch lesen lernen!«

»Nö!«, knurrte Seele-Fant. »Ich lörnö allö meunö Lödör auswöndög. Wenn öch lösön kann, lässt meun Gödächtnös nach.«

Wutz mochte sich auf keine Diskussion darüber einlassen. Da es unmöglich war, den schweren Seele-Fant an Bord zu bekommen, rief sie: »Ping kann Seele-Fant später das Lesen beibringen.«

»Dann brauchen wir aber wasserfeste Bücher!«, piepste Ping Pinguin.

»Wönn öch beum Lösön söngön darf, meunötwögön«, brummte Seele-Fant. Er drehte sich auf den Rücken und blinzelte in den Himmel.

Das Urmel schaute ihm begeistert zu. Es überlegte sich, ob es nicht auch ein Bad nehmen sollte.

»Hinauf jetzt, Ping, öfföff!«

»Ping kann ja nicht kommen, das Urmel muss ihn doch rauftschiehen!«, bemerkte Wawa sehr richtig.

Da nahm sich das Urmel zusammen und zog am Strick. Ping Pinguins Körbchen stieg an der Bordwand empor. Oben sprang er heraus. Patsch! Da stand er neben den anderen.

Wutz ließ sich bedächtig auf einer Taurolle nieder. Alle mussten sich im Halbkreis um sie gruppieren.

Sie hielt dem Urmel das aufgeklappte Buch vor die Nase: »Nun, was ist das?«

»Ein V mit’m Strich durch!«, sagte das Urmel.

»Unsinn, öfföff! Wawa, was sagst du?«

»Weiß auch nicht, Wutsch. Ich hab so ‘n Ding noch nie gesehen.«

»Ach, ich denke, ihr könnt schon lesen, aber ihr kennt nicht mal den ersten Buchstaben!«

Schusch stolzierte um das Urmel und um Wawa herum, sodass er neben Wutz gelangte. Da sah er die Buchstaben so, wie sie Wutz sah. »Du musst alles umdrehen«, erklärte er ihr.

»Wieso? Das ist doch ein A, öfföff!«

»Ja, für däch! Aber für Wawa und für das Urmel äst es ein Vau mät ‘nem Sträch durch. Für sä steht das A nämläch auf dem Kopf!«

»Wie dumm, öfföff!« Wutz war ein wenig verlegen. »Wer lesen kann, kann auch Buchstaben lesen, die auf dem Kopf stehen, öfföff! — Ping, was heißt das?«

»AMAM!«, piepste er. »Umgedreht gelesen!«

»Ach was!« Sie drehte das Buch um und schob es ihm noch einmal unter den Schnabel.

»Jetzt heißt es ›MAMA‹«, erklärte er.

»Na gut. Und nun denk dir das M mal umgedreht, aber nur das M, nicht das A!«

»Hach! Das ist mir zu pfwer!«

»Schusch, kannst du es lesen, öff?«

»Klar! Äst doch ganz einfach. Ein umgedrehtes M säht aus wä ein W. A bleibt A, dann heißt es ›WAWA‹!«

»Wirklich?«, rief Wawa. »Tscheig mal! Aus Mama wird Wawa? Nee, aus mir wird nie eine Mama!« Er legte den Kopf auf seine Pfoten und rollte die Augen zum Himmel. »Ich bin doch ein Männchen!«

»Ja, Wawa hat Recht. Das ganze Lesen ist Quatsch!«, erklärte das Urmel. »Wer lesen lernt, lernt nur Unsinn! Der Professor hat selbst gesagt, es wird so viel dummes Zeug geschrieben!«

Wutz grunzte empört. »Das ist doch was ganz anderes. Was sollte der Professor wohl machen, wenn er nicht lesen könnte?«

»Ja, dann wäre er kein Professor«, gab das Urmel zu. »Aber bestimmt was anderes, Tolles!«

Wutz schlug eine andere Seite auf. »Jetzt lernen wir das E. Was



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